»Keiner, den ich bisher fragte, bestritt das altfranzösische Sprichwort: ‚Die Liebe ist das Kind der Freiheit.‘ Doch macht uns diese Freiheit Angst. Sich wechselseitig freilassen und auf die Bindung vertrauen? Dazu fühlen wir uns zu unsicher. Wir unterstellen lieber, Bindung sei wechselseitiger Besitz. In kurzer Zeit ersticken wir so die Liebe. Dass Freiheit nicht Unverbindlichkeit heisst, kommt vielen nicht in den Sinn. Dass sie die Bindung vertieft, klingt unglaubwürdig. Und doch wissen wir alle, dass sich Gefühle nicht zwingen lassen. Aber was ist denn diese Kunst der freien Bindung? Wie lassen sich Freiheit und Bindung vereinen?«